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FDP will Städtepartnerschaft mit koreanischem Hauptstadtbezirk
Gemeinsamkeiten von Seoul und Berlin

Friedrichshain-Kreuzberg. Dem Bezirk ist angeboten worden, eine Städtepartnerschaft mit Seodaemun-gu einzugehen, einem Bezirk der südkoreanischen Hauptstadt Seoul. Hergestellt hat den Kontakt Christopher Paun. Er ist Bezirksverordneter der FDP in Friedrichshain-Kreuzberg.

"Besonders die Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands stößt in Korea auf großes Interesse. Dass ein ehemals Ostberliner und Westberliner Stadtteil jetzt zusammengehören hat dabei besonderen Symbolcharakter", berichtet Paun. "Dennoch war ich überrascht, als ich vom Seodaemun-Ratspräsidenten Kim Young-il das Angebot für eine Städtepartnerschaft erhalten habe."

Um die Ernsthaftigkeit seines Angebots zu unterstreichen, habe ihm Präsident Kim Young-il die goldene Freiheitsmedaille von Seodaemun überreicht. Die tellergroße Messingplatte zeigt das Freiheitstor von Seodaemun. Sie erinnert an die Befreiung von der japanischen Kolonialherrschaft und ist das Symbol des Bezirks. "Da es in Korea keine Stadtwappen gibt, ist diese Zeremonie mit der Übergabe eines Wappens vergleichbar", erläutert Paun. Noch auf der BVV-Sitzung im vergangenen Jahr hat Paun Medaille wie Angebot den Bezirksverordneten überbracht.

"Für die Annahme des Angebots sprechen viele Ähnlichkeiten zwischen beiden Bezirken", sagt Paun. "Beide befinden sich in der Hauptstadt des Landes, liegen zentral, gehören aber nicht dem Regierungs- und Botschaftsviertel an." In Seodaemun-gu wohnen etwa 366.000 Einwohner auf einer Fläche von 17,6 Quadratkilometer. Außerdem ist Seodaemun-gu mit acht Universitäten der erste Unibezirk in Seoul. "Damit einher geht eine Kneipenlandschaft, die der Simon-Dach- und Bergmannstraße in nichts nachstehen", so Paun.

Der 25-Jährige war auf Einladung der Friedrich Naumann Stiftung als Experte für kommunale Selbstverwaltung in Korea. Dort hat er Vorträge gehalten, an Konferenzen teilgenommen und Interviews mit Kommunalpolitikern geführt, um einen Bericht über Dezentralisierung und Demokratisierung in Südkorea zu schreiben. "Bei diesen Interviews habe ich nicht nur gefragt, sondern wurde auch viel gefragt", sagt er. "Das Interesse an Deutschland ist nämlich sehr groß. Der Grund liegt auf der Hand: Korea erleidet nach wie vor ein Schicksal, das es bis 1989 mit Deutschland geteilt hat: Ein eiserner Vorhang trennt das Land in einen kommunistischen und einen pro-westlichen Teil."

Nur 40 Kilometer entfernt von Seodaemun-gu liegt die Nord-Süd-Koreanische Grenze. Mehrere Sicherheitszäune und ein vier Kilometer breites Minenfeld trennen die Bevölkerung. dvs

Leserbrief

Berliner Abendblatt vom 07. - 16. Januar 2004

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